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Grundlagen

Einführung

Die Therapie mit Extrakten der weissbeerigen Mistel (Viscum album L.) wird seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bei Krebspatienten im Rahmen der anthroposophischen Medizin durchgeführt. In den letzten Jahrzehnten haben immer mehr Tierärzte und Tierbesitzer den Nutzen dieser Therapie erkannt und wenden Mistelextrakte bei Pferden und Kleintieren an. Informationen über die medizinischen Aspekte der Mistelbehandlung finden Sie auf den Seiten des speziellen Bereiches. An dieser Stelle sollen Hintergrundinformationen zur Mistel dargestellt werden. Für die Bereitstellung dieser Informationen sei dem Institut Hiscia des Vereins für Krebsforschung in Arlesheim gedankt.

Botanik

Es gibt rund 1'500 Mistelarten. Eine davon ist die weissbeerige Mistel (Viscum album L.). Sie ist in Europa am häufigsten vertreten, am weitesten verbreitet und kulturell am tiefsten verwurzelt. Andere europäische Mistelarten wie die Riemenblume (Loranthus europaeus), die rotbeerige Mistel (Viscum cruciatum) und die Wacholderzwergmistel (Arceuthobium oxycedri) spielen in der Medizin eine untergeordnete Rolle. In der anthroposophischen Krebstherapie wird nur die weissbeerige Mistel eingesetzt.

Auf folgenden Wirten gedeihen drei morphologisch und funktionell verschiedene Unterarten:

  • Laubholzmistel (V. album ssp. album) auf Ahorn, Apfelbaum, Birke, Eiche, Flieder, Linde, Pappel, Robinie, Ulme, Weide u.a.m.;
  • Kiefernmistel (V. album ssp. austriacum) auf Kiefern und - selten - auf Fichten;
  • Tannenmistel (V. album ssp. abietis) auf Tannen.

Verbreitung

Die Mistel ist über weite Teile Europas verbreitet. Sehr häufig findet man Mistel tragende Bäume in Frankreich, wo diese für die Herstellung der Mistelextrakte überwiegend geerntet werden. Die seltenen Eichenmisteln findet man nahezu ausschliesslich hier.

Für die Verbreitung der Misteln sind mehrere Vogelarten verantwortlich, die entweder nach dem Verzehr der Beeren die verbleibenden Kerne auf einem Zweig des Wirtsbaumes abstreifen (Mönchsgrasmücke) oder die Kerne über den Darm ausscheiden (Misteldrossel, Seidenschwanz), welche dann ebenfalls auf einem Zweig haften bleiben und sich dort entwickeln können. 

Frühentwicklung

Misteln wachsen sehr spezifisch auf den Bäumen ihrer entsprechenden Unterart. Nachdem die durch Vögel hinterlassenen Samen auf dem Zweig überwintern, beginnen sie im Frühjahr zu keimen, eine Haftscheibe zu entwickeln und einen Senker durch die Baumrinde bis ins Kambrium zu treiben. Daraus bezieht die junge Mistelpflanze ihren Wasser- und Nährstoffbedarf. Danach entwickelt die Mistel im Jahresrhythmus jeweils im Frühjahr eine neue Verzweigung mit je einem neuen Stängel und einem endständigen Blattpaar. Daraus lässt sich somit das Alter der Mistelpflanze ableiten (Zahl der Verzweigungen).  

Besonderheiten der Mistel

  • Die Mistel wächst auf Bäumen und nicht in der Erde ("Halbschmarotzer")
  • Die Mistel bildet "Senker" statt Wurzeln, die die Pflanze im Wirtsbaum verankern
  • Nährstoff werden zu überwiegendem Teil aus dem Wirtsbaum und nicht aus der Photosynthese bezogen
  • Die typische kugelige Gestalt hat ihren Ursprung durch Bewegungen in der Zeit von Mai bis Juli ("Nutationen")
  • Die Pflanze wächst sehr langsam und bildet erst im zweiten Jahr ihre typischen Blätter aus
  • Die Blätter sind immergrün

Von der Mistel zum Iscador

Die Ernte der Misteln erfolgt zweimal im Jahr (Sommer und Winter). Geerntet werden die ein- bis zweijährigen Blätter, Stängel und Blüten, sowie im Winter die Beeren. Eichen-, Apfel- und Kiefernmisteln werden von wild wachsenden Beständen in Frankreich, Tannenmisteln in der Schweiz geerntet. Die sehr seltene Eichenmistel wird daneben auf eigenen Standorten des Instituts Hiscia kultiviert. Ebenso werden Ulmenmisteln aus eigenen Beständen geschnitten.

Die frischen Pflanzen werden streng nach Wirtsbaum getrennt zunächst mechanisch aufgeschlossen und anschliessend mit destilliertem Wasser und Starterkulturen (Lactobacillus) fermentiert. Nach drei Tagen wird der entstandene Extrakt von den Pflanzenresten getrennt.

Die so gewonnenen Sommer- und Winterextrakte werden in einer speziell angefertigten Maschine im Verhältnis 1:1 gemischt. Dieser spezielle Maschinenprozess zeigte im Vergleich zum unprozessierten Gemisch in einigen Modellen signifikante Wirkungssteigerungs-Effekte. Näheres zum Maschinenprozess finden Sie hier.

Mistelinhaltsstoffe

In Mistelextrakten finden sich eine Vielzahl von Inhaltsstoffen. Als effektive Substanzen gelten heute vorwiegend die Gylykoproteine Mistellektin (ML I, II und III) und die Polypeptide Viscotoxin. 

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